
Geschichte vom Waldbaden
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Das Waldbaden auch SHINRIN YOKU genannt hat seinen Ursprung in China und wurde in den 1970er Jahren in Japan populär.
Es fing damit an, dass immer mehr Menschen an beruflicher Überbelastung starben oder sich das Leben nahmen. Dieses Phänomen nannte man KAROSHI = Tod durch Überarbeitung. In den 90er Jahren zählte man in Japan mehrere 1000 Todesfälle pro Jahr und im Jahr 2003 lag die Todesrate bereits bei über 30000 Menschen. Um diese Entwicklung zu stoppen mussten sich die japanischen Behörden etwas einfallen lassen und investierten in die Forschung und die Entwicklung von wirksamen Therapien, dieses Problems.
Unter der wissenschaftlichen Leitung der Professoren Yoshifumi Miyazaki und Doktor Qing Li gelang der Nachweis, dass durch das Waldbaden eine wirksame Therapie gegen KAROSHI gefunden werden konnte. So entstanden ab den 90er Jahren die ersten Waldtherapiezentren in Japan, in denen SHINRIN YOKU praktiziert wird. Die Japaner nutzten diese Waldtherapiezentren zur Vorbeugung gegen Stresserkrankungen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Depressionen, Burnout usw.
SHINRIN YOKU ist seit dem Jahr 2000 offizieller Teil der staatlichen Gesundheitsvorsorge in Japan und wird von den Krankenkassen bezahlt.
Auf Grund dieser Entwicklung etablierte sich in Japan die Volksmedizin als Forschungszweig und Studiengang an mehreren Universitäten.
In Deutschland findet das Waldbaden erst durch einen Kongress der Uni Rostock im September 2017, an dem auch japanische Wissenschaftler teilnahmen, Beachtung.
Und obwohl wir mittlerweile auf einem guten Weg sind, befinden wir uns immer noch sehr weit entfernt von der japanischen Waldmedizin.
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Waldbaden...
mehr als nur ein Spaziergang.
Gesundheitliche Aspekte
Beim achtsamen Schlendern durch den Wald nimmt unser Körper über die Atmung, die ätherischen Öle der Bäume, auch Terpene genannt, auf. Dadurch wird unter anderem der Stresslevel gesenkt, das Immunsystem gestärkt, die Killerzellen im Blut erhöht, der Blutdruck reguliert und auch Ängste und Depressionen werden gelindert.
Für alle Krankheiten die durch Stress entstehen ob nun mit körperlichen Anzeichen oder auch psychischen Krankheiten, die sehr stark auf dem Vormarsch sind (z.B. Burnout, Angststörungen, Tinnitus ,Depressionen, Konzentrationsstörungen und auch ADS und ADHS) kann das Waldbaden sehr hilfreich und heilsam wirken.
Die Geruchsstoffe aus Waldboden und Moos, auch Geosmine genannt, wirken direkt über unseren Geruchsinn.
Dadurch reduzieren sich unsere Stresshormone und durch das ausgeschüttete Serotonin wird unser Glücksgefühl gesteigert.
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Waldbaden...
entschleunigt und entspannt